"Heute mit 17 habe ich einen Traum: Ich möchte anderen helfen - genauso, wie mir geholfen wurde."
Saloni erzählt uns ihre Geschichte:
„Mein Name ist Saloni. Ich lebe mit meinem Vater, meinen drei Schwestern und meinem Bruder in Tekuma, Prataplams, im Bundesstaat Bihar. Ich habe viele Freunde in unserem Dorf. Ich bin 17 Jahre alt. Meine Mutter starb, als ich fünf Jahre alt war… ich vermisse sie. Obwohl ich noch sehr klein war, erinnere ich mich doch an ihr Gesicht.
Erste Zeichen
Es war 2010, ich war noch sehr jung, als es mir plötzlich schwer fiel alleine zu gehen und zu essen. Mein Fuß verformte sich und meine Hand ballte sich zur Faust. Ein Verwandter, der Krankenpfleger ist, riet meinem Vater, mich in ein öffentliches Krankenhaus zu bringen. Dort erhielt ich meine Diagnose: Lepra. Ein Jahr lang musste ich verschiedene Medikamente einnehmen.
Anfangs wusste ich fast nichts über Lepra, ich war ja auch noch klein. Ich wusste, dass man das Gefühl in Händen und Füßen verlieren kann und man Schmerzen bekommt.
Meine Familie hielt zu mir und unterstützte mich. Mein Vater meinte, dass wir Glück hätten, denn in unserem Dorf wurden wir weder gemieden noch diskriminiert. Hier gibt es kein Stigma gegenüber Menschen mit Lepra.
Das Krankenhaus in dem ich war, riet meinem Vater mich nach Muzaffarpur zu bringen, um meine Hand operieren zu lassen.
Ich lernte die Lepra Mission kennen
Ich kam mit dem Krankenwagen nach Muzaffarpur. Ich war deprimiert und traurig. Ich wusste nicht, was mich erwartet und ich hatte Schmerzen. Im Krankenhaus der Lepra Mission traf ich auf andere Leprapatienten, auch Mädchen in meinem Alter waren hier. Inzwischen wurden wir alle an unseren Händen operiert und hatten Physiotherapie. Die Beweglichkeit ist nun viel besser und ich kann meine Finger wieder gebrauchen. Ich bin die einzige im Zimmer mit Gehproblemen. Die Ärzte mussten mir ein paar Zehen abnehmen, weil die Infektion und die Entzündung so schlimm waren. Mit Raijsha bin ich besonders eng befreundet, aber wir verstehen uns alle sehr gut.
Meine Familie ist für mich da
Meine Geschwister sind alle älter als ich und sind beschäftigt, aber sie besuchen mich immer wieder. Das freut mich sehr. Mein Vater konnte zum Glück bei mir im Krankenhaus bleiben. Er ging immer morgens ganz früh los und wartete mit anderen in einer langen Schlange, um Arbeit für einen Tag zu bekommen.
Meine Zukunft
Ich muss noch 21 Tage hier bleiben, dann darf ich nachhause. Ich kann es kaum erwarten meine Freunde im Dorf wiederzusehen. Ich bin zwar nie zur Schule gegangen, aber ich möchte trotzdem Krankenschwester werden.
Ich möchte anderen dienen, so wie die Krankenschwestern mir gedient haben und für mich da waren.
Heute fühle ich mich gut. Manchmal spüre ich noch leichte Schmerzen, aber mein Gips juckt nicht und bald hab ich ihn ja los! Ich bin sehr zuversichtlich, was meine Zukunft angeht.“
Salonis Vater nickt zustimmend, auch wenn er Sorge hat, dass Saloni wegen Lepra vielleicht keinen Mann bekommt und keine Familie gründen kann.

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