Warum ist die Forschung so wichtig, um Lepra zu stoppen?
Wenn Lepra rechtzeitig erkannt und mit der Kombinationstherapie MDT, die seit 1981 zur Anwendung kommt, behandelt wird, ist sie leicht heilbar und muss keine schwerwiegenden Folgen für einen Patienten haben. Das ist zunächst eine sehr gute Botschaft. Leider stellen sich viele Patienten aber erst in einem fortgeschrittenen Stadium vor. Dadurch kann es zu einem starken Anstieg der Bakterien im Körper kommen und trotz Antibiotika bleiben bakterielle Rückstände über Jahre im Körper bestehen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Typ1 und Typ2 Reaktionen bei der Lepra. Beim Typ1 verursacht das Leprabakterium dort Entzündungen, wo es sich eingenistet hat. Beim Typ2 hingegen betreffen die Reaktionen den ganzen Körper. Diese Symptome können z.B. starke Schmerzen der Haut, Knochen, Muskeln, Augen und/oder Hoden sein. Da die Symptome so vielfältig sind und viele „Gesundheitsdienstleister“ mit Lepra nicht ausreichend vertraut sind, wird diese bei der Diagnosefindung und Behandlung nicht berücksichtig, so dass die Patienten eine lange Leidensdauer haben und spät die angemessene Behandlung erhalten.
Derzeit gibt es zwei medikamentöse Behandlungen, die beide allerdings einen langen Krankenhausaufenthalt und Behandlungsverlauf erfordern und nicht unerhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen können. Darüber hinaus ist nicht sichergestellt, dass durch diese Behandlungsmethoden die Krankheit bei jedem Patienten gestoppt werden kann.
Internationales Netzwerk
Die Lepra-Mission ist Teil der Internationalen Lepra-Forschungs-Initiative (Leprosyresearch.org). Ein Zusammenschluss verschiedener Ärzte und Wissenschaftler weltweit. Denn nur gemeinsam und im Austausch mit anderen Organisationen können verlässliche Daten erhoben und ausgewertet, Therapieansätze besprochen, Forschungsideen verfolgt und Verläufe und Ergebnisse bewertet werden.
Prophylaxe im Test (LPEP)
Die MDT Therapie gibt es seit über 40 Jahren. Doch unser Ziel ist es, bereits die Übertragung zu stoppen. Es ist möglich das Ansteckungsrisiko durch eine sogenannte Chemoprophylaxe für im selben Haushalt lebende Personen, Freunde, Nachbarn usw. durch eine Einzeldosis Antibiotika um fast 60% zu verringern. Dieses Vorgehen, kombiniert mit einem wirksamen Contact-Tracing soll die jährliche Zahl der neudiagnostizierten Leprafälle senken. Dieses Vorgehen wird auch durch die WHO als Maßnahme zur Eindämmung der Lepra empfohlen und Teil ihrer Strategie.
Forschungsarbeit der Lepra Mission
Im Krankenhaus in Anandaban mit seinen 118 Betten werden nicht nur jährlich über 6000 Leprabetroffene behandelt, es verfügt auch über eines der wichtigsten Forschungslabore weltweit. Hier und in den Research Hospitals der Lepra Mission in Indien und Bangladesch werden verbesserte Diagnose- und Behandlungsmethoden entwickelt und getestet.
Menschen mit Lepra kämpfen neben der sozialen Isolation auch unter Schmerzen, Angst und unter den wirtschaftlichen Folgen für sich und ihre Familie und dies manchmal über Jahre. Daher ist die Forschung ein so wichtiger Baustein in der Bekämpfung der Lepra und der nachhaltigen Hilfe für die Menschheit.
Helfen Sie Lepra erfolgreich zu bekämpfen, noch bevor sie Symptome macht und Menschen in körperliche, soziale und finanzielle Not stürzt. Bitte spenden Sie heute. Danke!