TLM Chad hat eine lange Tradition. Seit 1992 ist TLMI im Tschad tätig und hat sich die fachärztliche Versorgung, aber auch die soziale Integration von Lepra Betroffenen zur Aufgabe gemacht.

2019 war insgesamt ein gutes Jahr auf das wir mit Dankbarkeit zurückblicken.

In Mongo, der Hauptstadt von Guéra feierten wir erstmals gemeinsam den Tag der Behinderten im Chad. Es war für die von Lepra betroffenen Menschen eine ganz neue und sehr hilfreiche und gute Erfahrung sich mit behinderten Menschen ohne Leprahintergrund zu unterhalten, auszutauschen und zu feiern. Wir konnten neue Mitarbeiter in unserem Team begrüßen und die Zusammenarbeit mit Vertretern des Internationalen Lepra Programmes weiter ausbauen. Die Krankenschwestern wurden in ihrer Arbeit durch die Gesundheitsmanager unterstützt und wurden, genauso wie einige Ärzte in der Erkennung und Behandlung von Lepra geschult. Patienten wurden behandelt, Wunden versorgt, Verbände angelegt, Augen untersucht, das Management und die Verwaltung unseres Lepra-Dienstes verbessert.

Mit Informationsflyern und Plakaten haben wir in der Öffentlichkeit über Lepra informiert, haben Dörfer besucht und die bestehenden Anti-HIV-Aktivitäten unterstützt.

Orthopädische Hilfs- und Fortbewegungsmittel wie Spezialsandalen, Gehhilfen, Prothesen, Rollstühle, Dreirad und sogar ein Esel, wurden subventioniert oder finanziert und an Bedürftige ausgegeben. 141 vor allem Kinder und Jugendliche bekamen physiotherapeutische Behandlung. 

Mikrokredite für einkommensschaffende Maßnahmen wie z.B. dem Wasserverkauf oder der Getreidebank wurden bewilligt und bestehende Maßnahmen überwacht. 

In extremer Armut lebende Menschen, insbesondere verwitwete Frauen wurde bei der Reparatur ihrer Hütte oder dem Bau von Tchuris (lokales Haus) unterstützt. Andere erhielten Hirse, Hygieneartikel, Werkzeug, sowie Kleidung und Schulgeldhilfe für Kinder.

In diesem Jahr stehen wir vor großen Herausforderungen. Das Projekt GRACE wurde auf das Salamat ausgedehnt und wurde somit flächenmäßig verdoppelt, was sich auch in den Finanzen wiederspiegelt. Ein neues Fahrzeug war die Bedienung für eine gute Weiterführung der Projektarbeit. Mit weiteren 10.000€ Projektsupport aus Deutschland konnte das Auto Ende letzten Jahres bestellt werden und wurde im ersten Quartal 2020 geliefert. 

Dafür danken wir allen Spendern sehr herzlich!

Die Herausforderungen werden nicht weniger. Im Gegenteil! Zwei neue Projekte werden gestartet. Ein Workshopangebot für 30 behinderte Frauen bei dem sie nähen, stricken und sticken erlernen, eine Mahlzeit erhalten und angeleitet werden damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Viele Frauen sind auf Betteln und Prostitution angewiesen und reisen durch Guéra. 

Das zweite Hilfsmaßnahme beinhaltet die Aufstockung des Budgets für Mikrokredite. Vor allem sehbehinderten Frauen soll dadurch die Chance gegeben werden ein eigenes kleines Geschäft mit Mehl, Pfeffer, Öl oder gerösteten Erdnüssen zu eröffnen und so ihre Selbstversorgung zu sichern. Allen Teilnehmerinnen bekommen die Möglichkeit Gesichtsmasken anzufertigen und werden im Umgang mit Covid-19 unterrichtet.

Allen Teilnehmerinnen bekommen die Möglichkeit Gesichtsmasken anzufertigen und werden im Umgang mit Covid-19 unterrichtet.