Menschen wie Nagammal werden einfach vergessen, von ihrer Familie und der Welt

50 Kinder müssen sich täglich mit der Diagnose „Lepra“ auseinandersetzen. Meist wissen sie was dies für ihre Familie und ihr weiteres Leben bedeutet. Nämlich Ausgrenzung, Diskriminierung, Einsamkeit und als ob das nicht schon genug wäre, bedeutet „Lepra“ meist auch Schmerzen und Behinderung.

Nagammal erging es auch so. Mit 18 Jahren bemerkte sie die ersten Flecken im Gesicht. Sie verliert ihren Tastsinn und das Kälte- und Schmerzempfinden in Händen und Füßen. Verbrennungen am Herd oder Verletzungen spürt sie nicht. Die Wunden infizieren sich und werden immer schlimmer. Nagammals Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Sie lebt mit ihrer Behinderung und wird von ihrer Schwester mit Essen versorgt. Bis zu dem Tag als eine Flut die Familie zur Flucht zwingt. Nagammal bleibt zurück. Alleine. Neun Tage später wird sie von einem Mitarbeiter der Lepra Mission gefunden und in ein Krankenhaus gebracht.

Am Welt Lepra Tag wird weltweit an Menschen wie Nagammal erinnert. Hunderttausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind von Lepra betroffen und täglich steigt ihre Zahl. Die Lepra Mission e.V. engagiert sich seit Jahrzehnten in Afrika und Indien und schenkt Menschen, die vergessen und am Rande der Gesellschaft stehen wieder Mut und Hoffnung. Mit Medikamenten lässt sich „Lepra“ heilen und Komplikationen behandeln. Mit Operationen und Physiotherapie wird die Beweglichkeit verbessert, mit psychischer Betreuung wird den Betroffenen geholfen das Erlebte zu verarbeiten und lernen mit ihrem Handicap zu leben, mit Bildungsangeboten bekommen auch Ältere eine  Chance ihr Leben zu verbessern, mit dem Feiern des Welt Lepra Tages stehen wir gemeinsam auf und machen weltweit auf dieses Unrecht aufmerksam.

Die Kirchengemeinden von Calw-Stammheim luden am 23. Januar zum oekumenischen Kantatengottesdienst in die Martinskirche und über Livestream ein.

Gesehen werden kann der Gottesdienst noch immer über die Seite der ev. Landeskirche.

https://rk-solutions-stream.de/stammheim/livestream.html

https://www.kirche-stammheim-holzbronn.de/gottesdienste

Aufgeführt wurde die Kantate BWV 131 „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“ von Johann Sebastian Bach unter der Leitung und bearbeitet von Werner F. Gann und Konzertmeisterin Hildegard Kittel.

Mitwirkende Musiker waren: Christ Stolzenburg – Cembalo, Gottfried Müller – Continuo-Violoncello, Damaris Hoch – Sopran und Philippe Tsouli – Bass.

Das Opfer ist für die Projekte der Lepra-Mission e.V. in Afrika bestimmt.